Hotel am Markt 3 - Kinder von "Mutter Erde"

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Hotel am Markt 3

Oebisfelde
Die Ursprünge des massiven Gebäudes fallen in die Epoche des Barock (1575-1770). Es diente als Wohnung für reichere Familien in zentraler Lage, direkt am Marktplatz  bzw. Rathaus von Oebisfelde.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde  es als Wohnhaus genutzt. Lag jedoch  im Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze zwischen der DDR und der BRD. Die früheren Besitzer und Mieter investierten wenig in den Erhalt des Gebäudes und der Räumlichkeiten. Besucher und Gäste konnten den Bereich in der Altstadt von Oebisfelde nur mit Sondergenehmigung bzw. Passierschein betreten. So verfiel das Gebäude mehr und mehr, wie auch so viele Denkmal geschützte Gebäude in der Altstadt von Oebisfelde.

Mit der Wende und der friedlichen Revolution in der DDR 1989 und der sich anschließenden Deutschen Wiedervereinigung am 03. Oktober 1990,  keimte die Hoffnung auf, dass besonders in der Altstadt von Oebisfelde dem Verfall vieler älterer, historisch wertvoller Gebäude Einhalt geboten würde. Aber wie in so vielen Ostdeutschen Gemeinden verschlimmerte sich die Situation zunehmend. Die Bürger (Eigentümer und Mieter) hatten zwar die DM aber verloren meist den Job in den früheren Betrieben unserer Stadt.
Die steigenden Lebenshaltungskosten, bei einem Bruchteil des Westgehaltes reichten vielen Familien gerade einmal sich über Wasser zu halten. Es fehlte das Geld, die historisch wertvollen Gebäude zu renovieren und zu erhalten. Mieter zogen aus und viele kleine Geschäfte in der Altstadt von Oebisfelde wurden nach und nach geschlossen. Immobilien wechselten den Besitzer oder wurden Spekulanten aufgekauft, die ein großes Geschäft witterten.
Größere Firmen, wie der VEB OGEMA, das Bahnbetriebswerk, Schuhfabrik usw. wurden geschlossen. Es gab kaum Geschäftsleute, die es wagten in der Altstadt von Oebisfelde zu investieren. Erst mit der Erneuerung des Marktplatzes und der Burg und der Reaktivierung des Oebisfelde Burg-Gymnasiums (https://gymnasium-oebisfelde.de) in den 90iger Jahren keimte ein wenig Hoffnung auf, dass es auch in Oebisfelde vorangehen würde. Die Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland mit Beginn des neuen Jahrhunderts wäre eine Chance.

Aber es kam ganz anders. Oebisfelde gehörte vormals zum Landkreis Klötze. Versuche des damaligen Bürgermeisters eine Eingemeindung von Oebisfelde in das benachbarte Niedersachsen durchzusetzen, scheiterten. Oebisfelde driftete durch erneute Gebietsreformen in den Landkreis Haldensleben, später Ohrekreis und dann Bördekreis ab und blieb im ärmsten Bundesland der Republik, in Sachsen-Anhalt, in dem die Zeit seit 2002 stehen geblieben  war. Fördermittel des Landes für die Verbesserung der Infrastruktur wurden bevorzugt in die größeren Städte nach Haldensleben, Wolmirstedt umgeleitet oder verschwanden in dubiosen Kanälen. Erst mit der Ansiedlung von Zulieferern für VW und dem Ausbau der Umgehungsstraße nach Wolfsburg begann ein erneuter Aufschwung.

Auch mit dem beginnenden Zeitalter des DSL-Internets 2002 ergab sich nochmals eine Chance auch in der Altstadt von Oebisfelde ältere Immobilien durch schnelle Internet-Anschlüsse aufzuwerten. Jedoch der Bund, das Land Sachsen-Anhalt und die Deutsche Telekom verschliefen den Ausbau des Internets im gesamten Stadtbebiet von Oebisfelde und den umliegenden Gemeinden. Viele Bürger, besonders junge Menschen verließen nach dem Abschluss der Schule  die Stadt Oebisfelde.
Erst mit dem Wachstum des VW Konzerns in der Autostadt Wolfsburg entstand auch für Pendler und Familien das Interesse Wohnraum und Unterkünfte in der Nähe der Autostadt Wolfsburg anzumieten bzw. gleich zu kaufen. Denn auch in vielen landwirschaftlich geprägten Orten (Velpke, Danndorf, Grafhorst) im ehemaligen Zonenrandgebiet wuchsen neue Wohnungen förlich wie "Pilze aus dem Boden".
Nur in Oebisfelde und besonders in der Altstadt passierte über die weitere 8 Jahre so gut wie nichts. Kleinere Familienbetriebe hielten sich bis heute über Wasser oder gaben aus Altersgründen auf. Immobilien wechselten zwar den Besitzer aber durch das fehlende Internet schwand die Atraktivität vieler älterer Gebäude zusehens. Hohe Auflagen bezüglich des Denkmalschutzes und der weitere Verfall älterer Gebäude schreckten potentielle Investoren zusätzlich ab.

Erst 2013  kaufte der aus dem Schlesischen stammende Geschäftsmann Heinrich Frejno ein verwahrlostes, teilweise einsturzgefährdetes Haus am "Marktplatz 3". Frühere Versuche, in Oebisfelde ein Hotel zu bauen, scheiterten jedoch, zumal es sich um ein denkmalgeschütztes Haus handelte, bei dem besondere Auflagen zu beachten waren. Dann im November 2015 begannen die Baumaßnahmen. Zunächst wurde das Nebengebäude, die ehemalige Scheune an der Burgstraße in Angriff genommen. Der Dachstuhl musste fast vollständig erneuert werden. So weit wie möglich, wurden Teile des Dachstuhls mit eingearbeitet.
Die Gauben wurden genehmigt und das Dach wurde mit naturroten  Tonziegeln eingedeckt. Nahezu unsichtbar, durften energieeffiziente Solarziegel in das Dach eingebaut werden. So kann die Sonnenenergie auch für die Warmwassergewinnung genutzt werden.

Ein besonderes Highlight ist die massive Holztreppe, die vom Erdgeschoss bis fast unter unter das Dach reicht. Holzteile des alten Geländers und einige Treppenstufen wurden in die neue Treppe eingearbeitet.
Im Inneren des Gebäudes entstanden 14 konfortable Zweibett-Zimmer und zwei Einbett-Zimmer. Im Erdgeschoss entstanden ein Frühstücksraum, sowie ein moderner Konferenzraum für Tagungen und Besprechungen.
In das von Grund auf sannierte Haus investierte der Geschäftsmann Heinrich Frejno (https://zziv.info) ca. eine Million Euro. Die geplante Eröffnung zu Weihnachten 2017 musste jedoch verschoben werden. Unter zusätzliche Kosten von ca. 250.000,00€ musste vorhandene Dachbalken durch neue ersetzt werden.
Doch alle Anstrengungen haben sich gelohnt und  so entstand ein "Schmuckstück" in der Altstadt von Oebisfelde, das "Hotel Am Markt". Die feierliche Eröffnung mit "Tag der offenen Tür" fand am 8. Juni 2018 statt. Der Hotel-Inhaber Herr Heinrich Frenjo, die Hotel Managerin Frau Antje Schütrumpf und ein Team von 4 Mitarbeitern sorgen dafür, dass sich die Gäste im "Hotel Am Markt" wohlfühlen.
Aus einem verwahrlosten, einsturzgefährdeten Haus am Marktplatz Nr. 3 ist ein schmuckes Hotel geworden, ein Juwel in unserer Stadt Oebisfelde.

Als Administrator, Webmaster, SEO von DÜSTI's Computer-Shop war es große Ehre für mich, dass mir Herr Heinrich Frenjo 5 Tage vor Eröffnung seines Hotels den Auftrag gab, zwei Internetpräsentationen (https://hotelmarkt3.de,  https://markthotel.com) zu gestalten. "Nobody is perfekt", so ist es durchaus möglich, dass sich kleine Fehler eingeschlichen haben. Auch der vorstehende Artikel, der auf eigenen Erlebnissen aus der Zeit von 1981 bis 2018 beruht erhebt keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit.
Ich bitte um Hilfe und Unterstützung zur Aufarbeitung der Geschichte des Gebäudes "Am Markt 3". Ich rufe Oebisfelder Bürger und Zeitzeugen dazu auf, mir bei diesem Vorhaben behilflich zu sein. Dies sind wir dem Herrn Heinrich Frenjo schuldig, der aus einem verwahrlosten, einsturzgefährdeten Haus am "Marktplatz 3", ein schmuckes Hotel entstehen ließ. Ein kleines Juwel und vielleicht der "Startschuss" für weitere Investoren, zum Erhalt der Altstadt von Oebisfelde. Herzlichen Dank  für Ihre Mithilfe.
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